Unser Leitgedanke T-Stammtisch Oberhausen
Von Anbeginn an war es nie das Bestreben unserer Gruppe, einen weiteren
subkulturellen Schutzraum zu bieten, sondern es stand immer die Integration im
ganz normalen, wenn man so will, bürgerlichen Lebensalltag im Vordergrund. Und
aus diesem Grunde finden alle unsere Aktivitäten auch in ganz normalen
Lebensbereichen statt. Es war von der Gründung dieser Gruppe an immer unser
Bestreben gangbare Wege aufzuzeigen , den Schritt nach draußen zu erleichtern
und die Transition so zu gestalten, dass es eine grösstmögliche
gesellschaftliche Akzeptanz hat, und es nicht zu mehr Einbrüchen im privaten
oder beruflichen Bereichen kommt als unbedingt erforderlich. Hierzu ist es
erforderlich, die zahlreichen Möglichkeiten, die zur Integration und
Sozialisation in der neuen Rolle des gegenteiligen Geschlechts verbleiben,
aufzuzeigen, aber auch die Grenzen, welche die Gesellschaft uns setzt.
Auch sollen alternative Lebenskonzepte zur geschlechtsangleichenden Op und/oder
Hormontherapie wenigstens mal angesprochen worden sein
Als Instrumente dienen dazu:
1.) Regelmässige Treffen zum Stammtisch in einer ganz normalen Gaststätte
2.) Begleitend dazu das Forum, um jederzeit, also auch in Krisensituationen,
kompetente Ansprechpartner anbieten zu können, wenn Fragen oder Schwierigkeiten,
sei es im Lebensalltag oder die Transition betreffend, auftreten
3.) Diverse Ausflüge und Excursionen ausschließlich in ganz normale
Lebensbereiche wie z.B. Museum- und Theaterbesuche, Ausflüge/ Picknick usw.
(Vorschläge erbeten)
4.) Workshops nach Bedarf und Wünschen der Besucher, z. B: ist ein Nähtreff
derzeit in Planung, aber auch eine Beratung was angemessene Verwendung von
kosmetischen Mitteln und alltagstaugliche Kleidung betrifft ist denkbar.
(Vorschläge erbeten)
5.) Feste Regeln und zwar genau so wie sie überall in der Gesellschaft zur
Anwendung kommen.
6.) Mehr Regelmäßigkeit gibt mehr Halt
Feste Strukturen erleichtern das Leben und bilden ein festes Gerüst im
Lebensalltag.
Auch weniger gute Erlebnisse fügen sich dadurch besser und leichter ein und
können konstruktiv verarbeitet werden, weil dadurch während der Transitionsphase
das notwendige Raster gesetzt wird, in welchem man seinen Lebensalltag im
gegenteiligen Geschlecht reorganisieren kann.
Deshalb regen wir unsere Besucher und Besucherinnen dazu an sich feste
Tagesstrukturen zu schaffen. Übrigens ist aus diesem Grunde der Stammtisch in
seinen mittlerweile über 10 Jahren seiner Existenz noch nie ausgefallen.
Unser Angebot richtet sich an: Transfrauen und Transmänner genau so wie an
Angehörige, Partner und Freunde.
Dieses hier vorliegende Konzept hat sich im Laufe der Jahre so wie es ist
eigentlich recht gut bewährt, ich bitte daher um Verständnis, wenn es in vielen
Teilbereichen auch in Zukunft keine wesentlichen Änderungen geben wird. So werde
ich z.B. immer wieder mal gefragt ob es denn nicht möglich wäre
Umkleidemöglichkeiten einzurichten was ich verneine.
Damit würde der erste Schritt nach draußen wohl erleichtert werden sollte man
meinen, ist aber nicht so.
Es ist wichtig, dass man von Anfang an lernt wie man es richtig macht, sich so
zu kleiden, dass man im Lebensalltag nicht mehr auffällt als unbedingt nötig.
Wie man das macht, dazu bekommt jeder Besucher/in ausreichend Informationen und
Unterstützung. Würde das anders gehandhabt werden, dann hätten wir
wahrscheinlich sehr schnell den eingangs erwähnten subkulturellen Schutzraum.
Das jedoch ist nicht unser Bestreben, sondern es geht um die Reorganisation,
Strukturierung und Integration im ganz normalen Lebensalltag.
So gibt es vieles an unserem Konzept, was vielfach nicht immer auf Anhieb
verstanden wird, und zu manchen dieser Punkte habe ich im Forum auch Stellung
genommen.
Dürfen wir sie einladen dort mal reinzuschauen?
http://t-stammtisch-oberhausen-forum.forenworld.at/portal.php